Meine erste eigene Tauchausrüstung – Teil 2: Schnorchel

In der Serie „Meine erste eigene Tauchausrüstung“ wollen wir hervorheben auf was man bei einer eigenen Tauchausrüstung besonders Wert legen soll.

 

Activa Dry Flex Purge 2 Schnorchel von Beuchat (© Beuchat)

In diesem zweiten Teil fokussieren wir uns auf den Schnorchel, wiederum ein Teil der ABC-Ausrüstung und somit Teil der Grundausrüstung eines jeden Tauchers. Zudem ist der Schnorchel auch ein Teil der Ausrüstung welcher man ständig sieht, viel Freiraum für individuellen Geschmack z.B. bei der Farbe zulässt und preislich auch erschwinglich ist.

 

Grundsätzlich ermöglicht der Schnorchel beim Schwimmen an der Wasseroberfläche den Kopf unter Wasser zu halten und trotzdem noch zu atmen. Der Schnorchel wird nicht nur beim Tauchen verwendet, sondern wie der Name schon sagt eben auch beim Schnorcheln. Wieso brauchen wir den einen Schnorchel beim Tauchen, wir befinden uns die meiste Zeit ja sowieso Unterwasser? Der Schnorchel ist ein Teil der Grundausrüstung beim Tauchen und dient als Sicherheitsvorkehrung. Bei hohem Wellengang kann der Taucher an der Wasseroberfläche einfach den Schnorchel im Mund behalten und somit vermeiden, Wasser zu schlucken oder bereits auf den Atemregler vor dem Abtauchen zurückgreifen zu müssen. Die Luft in der Flasche will man ja nicht bereits vor dem Tauchgang verbrauchen während man auf die Gruppe wartet oder vom Boot wegschwimmt. Falls es Probleme mit der Luftversorgung während des Tauchganges auftreten und man an die Wasseroberfläche gehen muss oder man am Ende des Tauchganges noch einige Meter zum Tauchboot oder Ausstieg Schwimmen muss, dient der Schnorchel hier wiederum als grosse Hilfe und bei hohem Wellengang kann der Schnorchel kritische Situationen vermeiden falls die Flasche bereits fast leer ist.

 

Wie sieht denn so ein Schnorchel überhaupt aus? Der Schnorchel (siehe Bild für ein Modell von Beuchat) besteht aus einem Mundstück, welches entweder aus weichem Gummi oder Silikon ist und einem Atemrohr aus Plastik mit einem Innendurchmesser von etwa 2 cm und einer Länge von maximal 35 cm. Das Mundstück ist mit dem Rohr verbunden und meist leicht gekrümmt für mehr Komfort. Der Schnorchel wird dann auf der einen Seite der Tauchmaske befestigt, damit das Mundstück bei Bedarf seitlich zugeführt zum Mund zugeführt werden kann.

 

Es ist wichtig dass die Maximallänge von 35 cm beim Schnorchel nicht überschritten wird, da sonst die Gefahr einer sogenannten Pendelatmung besteht. Dabei ist das Volumen der ausgeatmeten Luft geringer als das Volumen im Rohr des Schnorchels, die Ausatemluft kann also das Rohr gar nicht verlassen und wird deshalb wieder eingeatmet. Obwohl die Möglichkeit bestehen würde dies durch ein geeignetes Ventilsystem zu verhindern, so dass durch den Schnorchel nur Frischluft eingeatmet wird, löst dies das Problem auch nicht. Bei einem längeren Schnorchel wird der Wasserdruck auf den Brustkorb im Vergleich zum Druck der Atemluft im Schnorchel das Atmen unmöglich machen. Ein Wiener Physiologe namens Stigler hat bereits 1910 in dem Bereich medizinische Versuche durchgeführt, welche ergaben dass bei einer Wassertiefe von etwa 60 cm. nach bereits vier Minuten Gesundsheitsschäden in der Lunge auftreten können. Also beim Abtauchen soll dann auf jeden Fall auf den Atemregler, welche Atemgas mit Umgebungsdruck zuführt, zurückgegriffen werden.

 

Jedes Schnorchelmodell sieht ein bisschen anders aus und es gibt einige Modelle, welche zusätzlich mit Ventilen ausgestattet sind. Meist gibt es dabei entweder ein Ventil am unteren Ende, welches hilft eingedrungenes Wasser ablaufen zu lassen, und ein Ventil am oberen Ende, welches das Eindringen von Wasser beim Abtauchen verhindert. Das obere Ventil ist beim Schnorchel für Taucher weniger wichtig, da wir beim Abtauchen nicht auf den Schnorchel, sondern auf den Atemregler zurückgreifen. Manche Schnorchel haben zusätzlich eine Haltevorrichtung, welche zur Befestigung des Schnorchels an der Tauchmaske gebraucht wird. Der Schnorchel kann auch durch Unterstecken unter das Maskenband befestigt werden, was jedoch weniger komfort liefert und auch weniger sicher ist, da dadurch der Schnorchel einfacher verloren gehen kann. Wir empfehlen daher den Schnorchel mit einer Haltevorrichtung an der Maske zu befestigen.

 

Auf was kommt es denn nun beim Kauf eines Schnorchels an? Hauptsächlich auf ein bequemes Mundstück, welches ein Ermüden vom Kiefergelenk vermeidet und auf eine gute Passform un Sitz, dies sollte vor dem Kauf auf jeden Fall ausprobiert werden, damit der Schnorchel danach auch gut passt. Zudem sollte auch einmal getestet werden, ob die Luftzufuhr des Schnorchels gut genug ist. Um all dies zu überprüfen ist es wohl am besten einmal den Schnorchel für einen Testtauchgang mitzunehmen und sich danach erst für ein Modell zu entscheiden. Wenn das alles passt, kann man natürlich auch noch auf die Farbe und optische Merkmale achten. Dabei gilt es zu beachten, dass ein Schnorchel bei sorgfältiger Umgehensweise eine lange Lebensdauer von mehreren Jahren haben kann.

 

Ich hoffe ihr wisst jetzt was ihr beim ersten Kauf eines Schnorchels nicht vergessen dürft. Für ein langes Leben des Schnorchels und der gesamten Ausrüstung empfehle ich euch langfristig für den Transport eine Tauchtausche zuzulegen und generell vorsichtig mit dem Material umzugehen. Falls ihr euch verschiedene Schnorchel-Modelle anschauen möchtet, so könnt ihr dies gerne in unserem Webshop machen oder bei uns in der Tauchschule vorbeikommen!